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Vielfalt als neues Normal: Warum dein Chaos deine Superkraft ist

Der Beitrag gestern hat so gerockt! So viele haben geschrieben: „Das fühl ich.“ Die Kommentare waren voller Resonanz, voller Echtheit, voller dieser leisen Sehnsucht, einfach so sein zu dürfen, wie wir sind.

 

Ein Kommentar hat es besonders auf den Punkt getroffen:

 

„Danke, das Thema ist auch gerade krass bei mir... Dadurch, dass viele sagen, du musst dich auf eine Sache konzentrieren... ich kann das nicht.“

 

Und genau darum gibt es jetzt diesen Beitrag. Um das nicht mehr können, und dass wir lernen, uns daran zu gewöhnen, dass Anderssein normal ist und Vielfalt sicher und geborgen ist.

Warum fühlt es sich so schwer an, in einer Schublade zu bleiben?

Niemand spricht darüber – aber ich wette, du fühlst es. Dieses leise Unwohlsein, wenn jemand sagt: "Du musst dich festlegen." Dieses nagende Gefühl, falsch zu sein, weil du nicht "eine Sache" hast.

 

Weil du nicht dafür gemacht bist. Weil die Welt dich nicht in einer einzigen Farbe braucht. Weil du Wandel bist.

 

Und doch wachsen wir in einem System auf, das Konsistenz feiert und Chaos misstraut. Von der Schule bis ins Berufsleben wird uns beigebracht: Wer Erfolg will, muss sich fokussieren, durchziehen, konstant sein.

 

Aber was, wenn du nicht dafür gemacht bist? Was, wenn genau deine Sprunghaftigkeit, deine Vielseitigkeit, deine Unruhe deine Superkraft ist?

Warum wir uns falsch fühlen – ein Blick ins Nervensystem

Von klein auf lernen wir: Anpassung bedeutet Sicherheit. In der Schule wurde Vielfalt oft nicht gefeiert, sondern korrigiert. "Mach erst eine Sache fertig, bevor du die nächste beginnst." "Konzentrier dich auf EIN Thema."

 

Ich erinnere mich an die Schule, wo ich Blätter voll gezeichnet habe, doch bevor ich zur nächsten Idee springen konnte, musste ich erst sauber ausmalen. Schon damals passte ich nicht ins Schema. Später in der Grafikschule das gleiche Bild: Die besten Noten für Ideen, aber nur Mittelmaß für die Umsetzung. Ich bin Manifestorin im Human Design, und unser Anteil an der Bevölkerung liegt bei etwa 8-9%. Kein Wunder, dass wir nicht in ein System passen, das auf Gleichheit ausgerichtet ist.

 

Ich habe gelernt, dass meine Vielseitigkeit nicht geschätzt wird. Dass ich besser ankommen würde, wenn ich mich anpasse. Und so tat ich es – immer wieder. Ich versuchte, mich in eine Form zu pressen, die mir nicht passte. Und jedes Mal, wenn ich mich für eine Sache entschied, spürte ich dieses Feuer in mir erlöschen.

 

Dein Nervensystem hat daraus gelernt: Anderssein = Gefahr.

 

Denn Ablehnung – sei es durch Mitschüler, Lehrer oder später durch Kollegen – bedeutet Stress. Es aktiviert den Flucht- oder Kampfmodus, auch wenn du es gar nicht bewusst merkst.

 

Was bedeutet das konkret für dich?

  • Wir versuchen, uns anzupassen. Legen uns auf ein Thema fest. Wählen eine Richtung.
  • Aber innerlich brennen wir aus. Weil es gegen unsere Natur geht.
  • Und dann kommt das schlechte Gewissen. "Warum kann ich nicht einfach bei einer Sache bleiben?"

Die Antwort ist einfach: Weil du nie dafür gedacht warst.

 

Was, wenn du nicht wankelmütig bist – sondern weise?

 

Was, wenn dein ständiger Wandel keine Unfähigkeit ist, dich festzulegen – sondern eine Intelligenz, die dich schützen wollte?
Was, wenn deine Vielseitigkeit genau das ist, was dich durch schwierige Zeiten gebracht hat?

 

Denn die Wahrheit ist:

  • Dein Nervensystem liebt Sicherheit.
  • Und wenn Sicherheit für dich immer Bewegung war – dann fühlt sich Ruhe erst mal unsicher an.

Das ist kein Fehler.
Das ist kein Mangel.
Das ist eine Prägung, die in dir gespeichert ist.

 

Und die gute Nachricht?

 

Prägungen können sich verändern.

 

Nicht durch Zwang.
Nicht durch „Jetzt konzentrier dich mal!“
Nicht durch noch mehr Druck, sich endlich festzulegen.

 

Sondern durch Geborgenheit.

Die Angst, nicht genug zu sein

Ich erinnere mich an die Momente, in denen ich dachte: Wenn ich mich jetzt für eine Sache entscheide, dann werde ich endlich erfolgreich sein.

 

Jedes Mal, wenn ich mich anpassen wollte, zog sich etwas in mir zusammen. Mein Feuer erlosch. Und dann kamen die Zweifel: "Warum kann ich nicht einfach so sein wie die anderen?"

 

Vielleicht kennst du das. Dieses Gefühl, dass du nie richtig ankommst. Dass du immer am Rand stehst, weil du nicht "einfach" bist. Dass du dich zwischen all den Erwartungen verlierst, weil du zu viele Seiten hast, um dich auf eine zu beschränken.

 

Aber was, wenn genau das deine größte Stärke ist?

 

Die Angst, dass Menschen abspringen – und warum es egal ist

 

Vielleicht denkst du:


„Aber wenn ich mich ständig verändere, dann kann mir doch niemand mehr folgen!“

 

Ja. Manche Menschen werden abspringen.


Aber die Frage ist: Sind es die richtigen für dich?

  • Wer bleibt, wenn du aufhörst, dich für andere in eine Schublade zu zwängen?
  • Wer fühlt sich gesehen, wenn du dich in deiner ganzen Vielseitigkeit zeigst?
  • Wer atmet auf, wenn du lebst, was sie sich selbst noch nicht trauen?

Denn genau darum geht es:


Dass du nicht versuchst, „konstanter“ zu sein – sondern dass du dich SELBST hältst, egal, welche Facette sich gerade zeigen will.

Und genau dadurch ziehst du Menschen an, die dich genau für das lieben.

Die Welt braucht genau dich

Hör auf, dich selbst zu bekämpfen. Hör auf, deine Vielseitigkeit als Fehler zu sehen. Denn was wäre, wenn genau deine Fähigkeit, viele Interessen zu haben, die Welt von morgen gestaltet?

 

Ich habe so oft versucht, mich zu positionieren. In der Selbstständigkeit, im Marketing, in der Sichtbarkeit. Jedes Mal hieß es: "Mach mehr davon, es war so gut!" Aber das nächste Mal hat es einfach nicht funktioniert. Die Energie war nicht mehr da. Ich konnte die Menschen nicht mehr abholen, weil ich selbst nicht mehr drin war.

 

Ich habe mich schuldig gefühlt. So sehr, dass ich mich fast selbst aufgegeben hätte. Bis ich eines Tages begriff: Die Menschen, die bleiben, sind die, die mich in meiner ganzen Fülle sehen. Nicht nur in einem einzigen Ausschnitt, der "funktioniert".

 

Wir brauchen keine Kopien von "Fokus-Menschen". Wir brauchen nicht noch mehr Menschen, die Strategien kopieren, weil sie "funktionieren".

 

Was wir brauchen, sind echte Menschen. Menschen, die zeigen, dass Wandel nicht nur okay ist – sondern die eigentliche Essenz des Lebens.

Wie wir es schaffen, dass Anderssein normal wird

  1. Indem wir uns selbst annehmen. Je mehr wir unsere eigene Vielseitigkeit feiern, desto sicherer wird es für andere, das Gleiche zu tun.
  2. Indem wir offen zeigen, wer wir sind. Je sichtbarer gelebte Vielfalt wird, desto normaler wird sie für alle.
  3. Indem wir aufhören, uns für unsere Sprunghaftigkeit zu entschuldigen. Wir sind nicht inkonsequent – wir sind vielschichtig.
  4. Indem wir Räume schaffen, in denen alle Facetten Platz haben. Online, offline, in Freundschaften, in der Arbeit.
  5. Indem wir uns erlauben, anders zu sein, ohne es zu rechtfertigen. Wir müssen uns nicht immer erklären – wir dürfen einfach sein.

Stell dir eine Welt vor…

… in der wir alle ohne Angst verschieden sein können. … in der kein Kind mehr lernen muss, sich selbst zu begrenzen. … in der Anderssein keine Ausnahme mehr ist, sondern einfach IST.

 

Eine Welt, in der Vielfalt nicht als Problem, sondern als Reichtum gesehen wird.
Eine Welt, in der du nicht „klar positioniert“ sein musst, um wertvoll zu sein.
Eine Welt, in der sich dein Sein nicht beweisen muss – sondern einfach sein darf.

 

Was wäre, wenn wir diese Welt erschaffen könnten?

 

Nicht mit einem großen Knall.
Nicht mit Kampf.
Sondern mit der Erlaubnis, dass du mit allem, was du bist, willkommen bist.

 

In deinem Tempo.
In deinem Rhythmus.
In deinem Sein.

 

Und vielleicht ist genau das der erste Schritt:
Nicht, dass du dich „endlich festlegst“.
Nicht, dass du „endlich weißt, wer du bist“.


Sondern dass du fühlst:

  • Ich bin sicher – auch wenn ich mich verändere.
  • Ich bin wertvoll – auch wenn ich keinen klaren Fokus habe.
  • Ich bin genau richtig – so, wie ich bin.

Das ist die Erinnerung, die du dir selbst schenken darfst.
Und das ist die Erinnerung, die die Welt braucht.

 

Vielleicht beginnt alles genau hier – in diesem Moment, in diesem Atemzug.
Vielleicht ist Veränderung nichts, das du tust, sondern etwas, das du erlaubst.
Und vielleicht warst du schon immer genau richtig. Von Anfang an.

 

Und jetzt frag dich: Wie kannst DU heute ein Stück dieser Welt erschaffen?

 

Wir sind die Welt von morgen. Und es ist Zeit, dass sie unsere Vielfalt als Normal anerkennt.

 

Bist du dabei?

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