Lange habe ich ihn gespürt, diesen inneren Wandel, der sich wie ein leises Raunen durch mein Leben zog. Es war da, dieses Gefühl, dass etwas Größeres auf mich wartet. Doch ich konnte es nicht greifen, nicht benennen. Jetzt ist es da – dieser Wandel, diese neue Facette, die mich herausfordert, mich wachsen lässt und mir zeigt, wie lebendig das Leben sein kann. Und es führt mich direkt auf die Bühne.
Ich bin Schauspielerin.
Raus aus der Komfortzone: Vom Sofa auf die Bühne
Die Schauspielerei – ein Teil von mir, der so lange im Schatten lag, der sich nur hier und da durch lustige Reels zeigte, die ich mit viel Freude kreierte. Doch tief in mir war da immer diese Sehnsucht. Bereits 2017 habe ich eine Schauspielausbildung gemacht, und dennoch hat es Jahre gedauert, bis ich den Mut gefunden habe, diese Facette wirklich zu leben.
Warum? Weil es unbequem ist. Weil es bedeutet, mich zu zeigen. Ganz. Online zu sein, Reels zu posten oder hinter der Kamera zu stehen, fühlte sich sicher an. Wenn es unangenehm wurde, konnte ich die Kamera einfach ausmachen und mich wieder zurückziehen. Aber live? Vor echten Menschen? Das war ein völlig anderes Level.
Schauspiel bringt mich mehr aus meiner Komfortzone, als ich jemals gedacht hätte. Vom Couchpotato zur Reisenden, die improvisiert, Geschichten erzählt und direkt mit Menschen interagiert – das ist eine riesige Umstellung. Es ist nicht nur eine Herausforderung, meine Komfortzone zu verlassen, sondern auch, mich dem spontanen, lebendigen Austausch mit anderen hinzugeben. Keine Distanz, kein Versteckspiel, sondern Präsenz. So viel mehr Menschen als je zuvor.
Und genau dieser Weg ist es, der mich näher zu mir selbst bringt.
Die Heilung der Unsicherheit
Wenn ich ehrlich bin, hatte ich Angst. Große Angst. Nicht nur vor dem Spielen, sondern vor dem Gesehenwerden. Der Gedanke, ausgelacht oder verurteilt zu werden, hat mich lange blockiert. Diese Angst durchzog alles – nicht nur das Schauspiel, sondern auch meinen Seelengesang und jedes Mal, wenn ich mich öffentlich zeigte. Es war die Angst, nicht gut genug zu sein. Die Angst, von anderen in Frage gestellt zu werden.
Der Wandel begann, als ich mich mit meinem Seelengesang nach außen wagte. Als ich meine Stimme öffentlich hörbar machte, wurden meine größten Unsicherheiten wach. Selbstzweifel flüsterten: „Was, wenn sie dich auslachen?“
Doch genau dort, mitten in der Angst, lag die Heilung. Ich begann, mich diesen Gefühlen zu stellen. Nicht, um sie zu besiegen, sondern um sie anzunehmen. Denn hinter der Angst entdeckte ich eine Kraft, die ich vorher nicht kannte – Selbstbewusstsein. Ein Selbstbewusstsein, das nicht auf Perfektion beruht, sondern auf Authentizität.
Das Leben führt immer zu den richtigen Rollen
Nichts im Leben ist zufällig. Jetzt sehe ich, dass die Schauspielausbildung 2017 eine weggedrückte Facette von mir war, die erst jetzt ihren Platz in meinem Leben gefunden hat. Die lustigen Reels, die ich immer wieder gemacht habe, waren wie ein kleiner Vorgeschmack, eine Spielwiese, um diese Facette zu erkunden. Aber meine Seele wollte mehr. Sie wollte raus. Auf die Bühne. Ins Rampenlicht.
Und genau das tue ich jetzt. Ich stehe auf Bühnen, spiele Menschen vor und spiele mich frei. Es fühlt sich an wie eine Rückkehr zu mir selbst, aber auch wie ein Schritt in eine völlig neue Dimension meines Lebens.
Unsicherheiten heilen, Selbstbewusstsein stärken
Das Schauspiel hat mich gelehrt, dass Facettenreichtum nicht nur bedeutet, Vielseitigkeit zu besitzen, sondern jede Facette auch wirklich zu leben. Jede Rolle, die ich spiele, fordert mich heraus, mich zu zeigen. Es gibt kein Verstecken mehr, keine Ausreden. Es geht darum, das Licht auf alle Teile meines Wesens zu werfen – auf die Unsicherheiten genauso wie auf die Stärken.
Heilung findet oft genau da statt, wo wir am meisten Angst haben. Indem ich mich gezeigt habe, mit all meinen Unsicherheiten und Selbstzweifeln, habe ich einen Teil von mir befreit, der lange in Angst gefangen war. Und genau das ist es, was ich mit der Schauspielerei erfahre: Heilung. Selbstbewusstsein. Freiheit.
Jede Bühne, auf der ich stehe, ist ein Schritt weg von der Angst und hin zu mehr Selbstakzeptanz.
Rausgehen, leben, wirken
Ich habe verstanden, dass es beim Leben nicht darum geht, perfekt zu sein oder alles im Griff zu haben. Es geht darum, echt zu sein. Das Leben ist ein Spiel, und wir sind die Spieler. Wir können uns verstecken, oder wir können rausgehen und unsere Rollen leben. Ich entscheide mich für Letzteres.
Meine Ausdruckskunst hat mir gezeigt, wie viel Kraft im Sich-Zeigen liegt. Sie hilft mir, meine Unsicherheiten zu heilen, meine Facetten zu entdecken und mein wahres Selbst zu leben. Und ich bin so gespannt, wohin mich dieser Weg noch führen wird.
Deine Einladung: Lebe deine Facetten
Vielleicht spürst auch du diesen inneren Ruf, etwas Neues zu wagen, eine neue Facette zu leben oder eine alte Angst loszulassen. Vielleicht hast auch du dich lange versteckt oder dich kleiner gemacht, als du bist.
Meine Einladung an dich: Erlaube dir, dich zu zeigen. Erlaube dir, alles zu sein, was du bist. Denn in jeder Facette von dir liegt eine Wahrheit, und in jeder Wahrheit liegt Heilung.
Lass mich wissen, welche Facette du gerade entdeckst – oder welche Bühne du betreten möchtest. Vielleicht gehen wir ein Stück dieses Weges zusammen.
Fabienne
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Chris (Sonntag, 24 November 2024 16:08)
So schön, dass du uns mit hinter die Kulissen von Fabienne nimmst und den Wandel miterleben zu dürfen. Es liest sich so wunderbar.
Mein Wandel brodelt noch vor sich hin, mal schauen was dann aus dem Kessel herauskommt.