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Harmonie der Erkenntnis - eine spirituelle Prosa

Immer wieder kommen sie, die Gedanken, die mir einreden, ich sei nicht gut genug.

 

Das Äußere, es spiegelt es mir. Mein Erfolg setzt aus, ich habe nicht genug dafür geleistet.

 

Meine Lieben, sie sind streng zu mir. „Jetzt machst du schon wieder die gleichen Fehler. Wann hörst du endlich auf nur zu reden und wann veränderst du dich tatsächlich?“

 

Ich bin nicht gut genug, schnell genug.

 

In mir schreit die Harmonie, die gelebt werden will. Sie möchte raus, in alle Bereiche fließen. Harmonie im Leben, auf allen Ebenen. Ist es denn so schwierig? Darf ich nicht endlich in Harmonie sein, mit mir, mit den anderen, mit meinem Leben?

 

Warum durchforstet mein Verstand mein Erleben und sucht nach Fehlern? Warum fliegen manipulative Gedanken in meinen Kopf, dass alles schlecht ist, es anders so viel besser wäre?

 

Und im reinen Gedankendrehen falle ich um. Ich habe genug.

 

Ich falle rückwärts, tiefer und tiefer. Die Menschen werden leiser, kleiner, verschwinden. Die Welt wird stummer, es wird dunkler, Stille.

Ich bin unter der Erde mit Gott. Es gibt niemanden und nichts außer mich und meinen Ursprung. Alles ist eine Illusion.

 

Der Schmerz, der Druck, der Stress.

Ich muss nichts tun - denn es gibt nichts.

 

In dem Nichts regeneriere ich mich, kann endlich wieder atmen. Die Steine in meinem Körper lösen sich auf, werden zu Erde, eins mit der Erde.

In mir kommt die Leichtigkeit hoch, sie drückt mich sanft nach oben. Ich steige empor, aus der Erde neu erwacht und sehe die Welt, sie ist anders. Ich höre die Menschen, sie sind leiser.

 

Ist das die Harmonie, die ich mir wünschte?

Ich blicke umher, umhüllt von Leichtigkeit.

 

„Jetzt machst du schon wieder die gleichen Fehler. Wann hörst du endlich auf nur zu reden und wann veränderst du dich tatsächlich?“

Es hallt in meinen Ohren, ich höre es, doch es hat nichts mehr mit mir zu tun. Ich lächle, wie witzig wir Menschen sind, nehmen alles persönlich und viel zu ernst.

 

Ich beobachte weiter.

 

Mein Verstand versucht, mich zu erinnern an schlechte Erlebnisse, schickt mir negative Gedanken, versucht zu bewerten.

Ich lächle und sage erneut: „Wie witzig wir Menschen sind, nehmen alles persönlich und viel zu ernst.“

 

Und so war sie plötzlich da, die Harmonie in mir und meiner Welt.

 

Wann immer die Gedanken lauter wurden, die Steine in meinem Körper größer, legte ich mich unter die Erde, tiefer und tiefer.

 

Atme, regeneriere, bin all-ein.

Steige wieder auf und blicke auf mein Leben.

 

Nichts, wirklich nichts ist schwer, es ist eine Illusion, ein Konstrukt meiner Gedanken. Die Steine, eine Manifestation meiner Erfahrungen, Wunden.

 

Ich verlasse die Illusion, beobachte und wache auf.

Nichts, wirklich nichts hat mit mir zu tun.

„Wie witzig wir Menschen sind, nehmen alles persönlich und viel zu ernst.“

 

Fabienne 

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