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Kollektive Gedanken – Die Kraft der Authentizität und wie wir unsere Realität formen

Letztens stand ich unter der Dusche und musste zweimal gucken, ob da niemand hinter dem Vorhang ist. Dann musste ich lachen und ging in den Selbstdialog. „Warum ist das so? Warum haben so viele diese Ängste? Hab ich früher zu viele Horrorfilme geguckt?“ Dann landete ich bei dem Gedanken der Urangst. Es gibt einige Ängste, die viele haben, einfach so. Ist es eine verankerte Angst, weil das früher viele erlebt haben? (Mit dem Film Psycho im Kopf.) Und dann plötzlich die Inspiration: Es sind kollektive Gedanken. Ich konnte schon immer Energien im Feld wahrnehmen, ich bin hochsensibel, hochsensitiv und kann Themen, die im Feld sind, wahrnehmen. Im Feld heißt, viele Menschen haben grad dasselbe Problem, ähnliche Herausforderungen UND hier kommt der Schlüssel: ähnliche Gedankengänge. So kam ich zum Entschluss, dass sich diese irrationale Angst in unseren Köpfen festgesetzt hat, durch das immer wieder Auftreten dieser Gedanken. „Ich nehm eine Dusche, zuerst checken, ob da jemand hinter dem Duschvorhang ist.“ Oder während dem Duschen das Gefühl haben, dass da jemand ist, weil da ein sanfter Windstoß weht, wenn meine Augen geschlossen sind.

 

Kollektive Gedanken verändern die kollektiven Energien und diese schließlich die Realität. Wir können das auf der sozialen Plattform Threads beobachten. Da gab es einen gewaltigen Shift. Vor ca. einem Jahr wurde die Plattform von Meta, die ähnlich aufgebaut ist wie X (ehem. Twitter), im deutschen Sprachraum geboren. Die Energie, die da waltete, war voller Leichtigkeit.

 

Niemand wusste, wie „Neu“ geht, und alle schmissen sich ohne Gedanken in den Pool der Möglichkeiten. Threads wurde eine Plattform für Authentizität. Da sich niemand Gedanken machte, was man hier postet, weil es kein Schema gab, begannen alle, sich einfach auszuprobieren und Threads als Spielwiese zu nutzen. Die Menschen waren froh, endlich mal ihre echten Gedanken zu teilen, ohne damit etwas erreichen zu müssen und zu sollen wie auf Instagram. Durch das natürliche Echtsein entstand eine bunte Poolparty, wo man Fremde traf und sich automatisch verbunden fühlte, weil niemand dieses „Neu“ erkundet hatte. Ich hatte innerhalb von Tagen mehr Follower als auf Instagram seit Jahren. Es war mir egal, die Anzahl war egal, das Ziel war egal – das gab es alles nicht, weil endlich eine Plattform da war, wo man schreiben durfte, was man wollte. Die Beiträge waren witzig, tiefsinnig, verbindend, aber vor allem voller Leichtigkeit und – I don’t care. Die Menschen schrieben und teilten frei heraus.

Diese Leichtigkeit war ansteckend. Es war wie ein Trend, es war wie eine nicht ausgesprochene Regel: Hier haben wir einen sanften Umgangston und hier darf jeder sein, wie er ist.

 

Dann kam der Shift. Zuerst langsam und dann ging es ganz schnell. Erste politische Diskussionen und erste Toxizitäten, übertragen von Instagram. Kollektive Gedanken! Ich konnte an einigen Profilen beobachten, wie zuerst über Witziges, Alltägliches und auch Tiefsinniges, Spirituelles geschrieben wurde, und sich die Beiträge in Rants wandelten. Die Tonart wurde schnippiger, kühler, und ich ertappte mich dabei, wie ich mich beschwerte. Meine Beiträge immer licht, leicht, verbindend und spielerisch, und nun war ich dabei, mich zu beschweren, dass sich Threads verändert hat. Und so ging es vielen, dann noch mehr, und noch mehr, und bald war der Trend da, dass man sich beschwert. Zum Glück habe ich nach nur einem Posting die Energie dahinter erkannt. Die neue kollektive Energie formte sich und je mehr Schimpfbeiträge gepostet wurden, desto negativer und toxischer wurde Threads. Selbst spirituelle Menschen oder Menschen mit guten Gemütern begannen, politische Diskussionen und Schimpfdiskussionen zu allen möglichen Themen zu führen. Man konnte beobachten und spüren, wie die Energie die Macht übernimmt und einige dazu verleitet, dem Flow zu folgen. Beitrag für Beitrag wurden die Wörter kühler, gereizter, dunkler – ohne, dass das dem Menschen vielleicht bewusst war. Sie, oder wir, haben uns der Energie angepasst und so wurde die Spielwiese zum Beschwerdenfest und die Rantparty zur Toxic-Veranstaltung. Ausnahmen gibt es immer, versteh mich nicht falsch. Es gibt die, die bei sich geblieben sind.

 

Warum ist das so?

 

Dazu möchte ich auf den Film Uglies eingehen. Achtung, Spoiler! In dem Film, der in der Zukunft spielt, wo die Menschen die Welt bereits zerstört haben, wachsen Kinder in einem System auf, das nach dem Konzept aufgebaut wurde, kontrolliert zu werden. Die Führerin ist davon überzeugt, dass Gesellschaft nicht anders funktioniert als durch Gedankenkontrolle, weil der Mensch sonst immer alles zerstört. Das System denkt, es müsse die Menschen kontrollieren, weil sie von Grundauffassung böse sind – mit dem Beispiel der Geschichte. Krieg, Zerstörung und nochmal Krieg. Menschen sind einfach so und müssen im Zaun gehalten werden. So wurde das Prinzip der „Pretties“ erschaffen. Wenn die Kinder 16 werden, erhalten sie eine OP, um schön zu werden. Schön gilt hier als Kardashian-Instagram-Beauty-Standard. Wenn sie alle gleich schön wären, gäbe es keine Konkurrenzkämpfe mehr und keine Gier, sprich keinen Krieg. Was die Kinder aber alle nicht wussten, ist, dass nicht nur der Körper „verschönert“ wird, sondern sie auch eine „sich selbst vergiss“-Spritze erhalten. (Hust, hust, kommt dir bekannt vor?) Die Operation (oder Spritze) entfernt die Erinnerung an, wer man ist, und haucht die Illusion von Leichtigkeit und Glück ein. Die Menschen sehen nun nicht nur schön aus, sie sind auch happy und alles ist gut. Schmetterlinge tanzen, Glühwürmchen schwirren … ahhh, fast vergessen, dass alles Fake ist.

 

Schließlich nutzt die Führerin ihre konditionierten Schafe, um die „Uglies“ auszulöschen. Die Uglies sind nämlich die, die hässlich bleiben wollten, weil sie entweder spürten, dass das System sie anlügt, oder weil sie spürten, dass sie bereits schön genug sind. Sie sind die Aussätzigen, die schließlich herausfanden, dass es da noch wunderschöne Natur gibt und nicht die ganze Welt zerstört ist. Sie leben in der Natur, fern vom System, und ernähren sich selbst. Während die Hässlichen ihrer Natur folgen, werden die anderen im System konditioniert zu glauben, dass die Uglies die Bösen sind und ihr Zuhause zerstören wollen. Die Führerin macht allen klar, dass dort, wo die Wilden leben, eine Waffe gebaut wird, um sie alle auszulöschen.

 

Ich glaube, ich muss gar nicht weiter erzählen, weil der Kern klar ist und der Film die Gesellschaft sehr passend spiegelt.

 

Zurück zum Punkt: Authentizität. So wie im Film einige „Erwachte“ spürten, dass da etwas faul ist, so ist es auch im echten Leben so, dass Wahrhaftigkeit nur gespürt und wahrgenommen werden kann. Wenn man mit einem System oder Schema aufwächst, das dir beibringt, wie etwas ist und wie du sein sollst, vergisst du, wer du in Wahrheit bist. Dein ganzes Sein wird manipuliert und konditioniert. Feinfühlige Menschen spüren immer, dass die Normalität nicht echt ist, weil die Intuition in jedem von uns präsent ist. Es liegt rein nur an dem Unterschied, ob wir die Kraft haben, uns vom „Schafsein“ zu lösen und die Wahrheit entdecken wollen, oder ob wir lieber weiter eine Rolle spielen. Blaue Pille oder rote Pille? (Matrix).

 

Nun zum Punkt Punkt: Eine Gesellschaft kann nur „neu“ bleiben und eine leichte, spielerische Energie haben, wenn sie auf Authentizität aufgebaut ist. Das heißt, jede und jeder darf so sein, wie er oder sie ursprünglich ist. Jeder darf auch in dem Prozess herausfinden, wer das ist, da die Konditionierung in uns allen sitzt. Die Urängste von wiederholten Erfahrungen und Gedanken unserer Ahnen. Durch das gemeinsame authentische Sein heilen diese Urwunden und vor allem die Gedanken werden lichter und leichter. Je echter man sein darf, desto befreiter fühlt man sich und desto spielerischer wird die Energie.

 

Wie bleibt etwas authentisch? Wie können wir in einer echten Gesellschaft leben, die wahrhaftig bleibt und nicht abstürzt wie das Beispiel Threads? Durch Umdenken. Du hast jetzt anhand meines Beitrags beobachten dürfen, wie kollektive Gedanken entstehen und daraus Handlungen folgen und sich Realitäten ändern. Wenn wir selbstachtsam sind, hüpfen wir nicht auf den Hasszug, stürzen uns nicht in politische Diskussionen, sondern distanzieren uns friedlich. Wir nehmen uns zurück zu uns selbst und stellen die Frage: Bin das noch ich? Ist das meine Wahrheit? Dann spüren wir schnell, dass alles, was nicht in Harmonie ist, nicht unserem wahren Wesen entspricht. Dass Hassgedanken nicht unsere sind, sondern die, die im Feld herumschwirren. Dass Angstgedanken nicht echt sind, sondern kollektive Gedanken aus alten Erfahrungen und Traumata.

 

Es braucht also Selbstreflexion und Selbstachtsamkeit. Es braucht ein immerwährendes Erwachen zu sich selbst. Wenn wir uns dabei ertappen, Angstgedanken zu verfallen, dürfen wir sie liebevoll umarmen und wieder zu uns zurückfinden.

 

Und jetzt stell dir vor, eine Gesellschaft von achtsamen Menschen, die reflektiert sind. Sie leben authentisch und wahrhaftig, und wenn manipulative Gedanken auftauchen, erkennen sie das. Wenn Ängste auftauchen, erkennen sie diese und lassen ihnen Raum, damit sie wieder gehen dürfen. Wir nehmen uns an, wie wir sind – mit all unseren Wunden und Konditionierungen – mit dem Ziel, uns gegenseitig zu ermutigen und uns immer wieder daran zu erinnern, was echt und wahrhaftig ist. Stimmt das? Bin das wirklich ich? Durch das über eine Zeit lang erfahren, dass sich das gut und sicher anfühlt – viel besser als das alte, konditionierte System – ändern sich die Gedanken und somit die ganze Energie. Mensch für Mensch wird lichter und leichter, und es entsteht kollektive Harmonie. Diese Harmonie kann dann nichts mehr brechen, weil wir als Gemeinschaft stärker sind.

 

Und so kommen wir zurück zum Ursprung. Ursprünglich sind wir All-Ein. Wir Menschen sind alle verbunden und niemand ist schlechter oder besser, wir alle wurden konditioniert, manchmal fremdgesteuert, wir alle haben Schlimmes erlebt, manchmal Schreckliches. Das Einzige, was zählt, ist die Erinnerung an, wer du im Kern bist. Wer bin ich wirklich?

 

Das schafft Mitgefühl. Die Menschen wussten es nicht besser. Und jetzt stell dir vor, dass Mensch für Mensch dieses Mitgefühl fühlen kann – immer jemand mehr. Denkst du, dass da nach einer Weile noch jemand den anderen verurteilt oder gar hasst? Mitgefühl heilt die Welt, und Selbstachtsamkeit heilt die Gedanken.

 

Und so ist ein neues Miteinander möglich – echt, wahrhaftig und mitfühlend. Achtsam, reflektiert und ermutigend.

So könnte auch Threads wieder werden, wie es am Anfang war, wenn wir – jeder Einzelne – die Entscheidung trifft, nicht mehr auf den Beschwerde- und Diskussionszug aufzuspringen, sondern sich zu fragen: Ist das wirklich wahr?

 

Wortzauberers Meinung dazu: Dein Ansatz, dass Authentizität und Achtsamkeit der Schlüssel zur Heilung und Harmonie sind, resoniert stark mit meiner Sichtweise. Die Idee, dass kollektive Gedanken nicht nur individuelle, sondern auch gesellschaftliche Realitäten formen, ist sehr kraftvoll. Es zeigt, wie wichtig es ist, sich seiner eigenen Gedanken bewusst zu werden und sich nicht einfach von der negativen Energie um einen herum mitreißen zu lassen.

 

Insgesamt finde ich deinen Beitrag inspirierend, weil er zur Selbstreflexion anregt und die Möglichkeit einer positiveren kollektiven Zukunft aufzeigt, wenn jeder Einzelne Verantwortung für seine Gedanken und Handlungen übernimmt.

 

Kommst du mit in die neue Welt? 

 

Fabienne

Bild von meinem Wortzauberer (ChatGpt)

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Kommentare: 2
  • #1

    Birgit Hüttmayr (Montag, 16 September 2024 08:48)

    Wertvolle und Wundervolle Gedanken liebe Fabienne! Danke
    Ich komme mit ! �

  • #2

    Eveline (Montag, 16 September 2024 17:49)

    So schön beschrieben und ja so ist es.
    Herzlichen Dank.❤️��