Mir ist aufgefallen, durch meine eigenen Prozesse und durchs Beobachten anderer, dass es rein das Urteilen und Bewerten ist, das uns von uns selbst und anderen trennt. Logisch, wenn man bedenkt, dass man die beste Verbindung zu seinem wahren Selbst nur durch das Sein erlebt.
Streng mit sich selber sein, andere in Schubladen stecken, verallgemeinern, aus Erfahrung (war bis jetz so) handeln und denken, andere Meinungen übernehmen, von sich selbst auf andere schliessen u.s.w, die Liste ist lang.
Wenn uns (Vor)Urteil begegnet ist das ein toller Spiegel. Über wen oder was urteilen wir? Über uns selbst? Über die Menschheit? Die Regierung? Die „Anderen“?
Denkst du etwas muss so sein, weil es bisher so war? Meinst du jemand muss so sein, weil du es so erlebst?
Niemand ist gleich, niemand nimmt gleich wahr und niemand hat die gleiche Wahrheit. Wenn etwas als normal gilt, kann es trotzdem anders sein. Wenn jemand das gleiche durchmacht, kann es sich trotzdem anders anfühlen. Auch eineiige Zwillinge sind nicht ganz gleich.
Wie können wir also aufhören zu urteilen, über uns selbst und andere?
Indem wir einen Menschen, einen Umstand, eine Situation annehmen wie sie ist, beobachten und nicht sofort re-agieren. Wir sind es so gewohnt sofort ein Urteil zu fällen, und dieses entsteht aus unserer Erfahrung, unserem Wissen, Konditionierung.
Trete einen Schritt zurück und schau mal das grosse Ganze an, oder hör einfach zu und atme ein paar Mal. Achte dich auf den Wert, den du dem Ganzen grad geben wolltest oder grad gegeben hast. Wenn wir weniger schnell reagieren würden und einfach mal SEIN lassen würden, dann wäre alles so viel leichter.
Das Gegenteil von urteilen ist für mich Sein. Im Sein sein und sein lassen.
Sein lassen hat viel mit innerer Ruhe und Geduld zu tun, viel mit Urvertrauen. Wir können etwas nicht fliessen lassen/ sein lassen wie es ist, wenn wir ungeduldig sind. Es kann nicht frei fliessen, wenn wir er-warten, Schlüsse ziehen. Wir können nicht nicht reagieren, wenn wir nicht im Gleichgewicht - innerlich ausgeglichen in der Ruhe sind.
Annehmen wie es ist heisst auch nicht wegdrücken, die Augen davor verschliessen oder wegrennen. Es heisst der Situation, dem Menschen zu begegnen ohne ihn oder es zu bewerten.
Urteilsfrei sein ist sicher eine Meisterschaft und ich behaupte mal dass das niemand kann. Wir können es aber üben, immer wieder. Für uns, für den Frieden mit uns selbst und anderen.
Fabienne
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